KUNST AM BAU. 17 GROSSFORMATE AUF 7.000 M²
SOZIALZENTRUM PILLERSEETAL, FIEBERBRUNN IN TIROL, ÖSTERREICH.
WASSER LUFT ERDE
Wenn man das Sozialzentrum betritt, begegnet einem nicht nur eine Licht durchflutete Architektur, sondern auch ein Spiel der Farben, die in großflächigen Bildern die Wände und Gänge schmücken. Im besonderen Maße zeichnet sich da die Künstlerin und ehemalige Wahl-Nuracherin Anne Stilper aus, deren „drei Elemente“ wir bereits im Haupteingangsbereich eindrucksvoll und sympathisch begegnen.
Diese Stimmung setzt sich in vielen weiteren Gemälden fort, mit dabei in dieser aufwändigen Produktion war auch das bemerkenswerte Talent der Fieberbrunnerin Magdalena Trixl. Sie ist Mitglied des St. Johanner Kunstvereins teamArt04, welchen Anne Stilper als Obfrau leitet. Großflächige Bilder zu malen, die Ruhe und gleichzeitig auch die Kräfte und Vergänglichkeiten der Natur ausstrahlen, ist diesem Künstlerteam in bewundernswerter Qualität gelungen.
Unter Anleitung von Anne Stilper wurden mit experimentellen Methoden mit Marmormehl spezielle Spachtelmassen erstellt und mit Einwirkung des direkten Sonnenlichts eine Oberfläche geschaffen, die in feinen Rissen und auch gröberen Strukturen die Vielschichtigkeit der Natur darstellt. Die Pigmente in den anschließenden vielschichtigen lasierenden Farbaufträgen schaffen eine besondere, intensive, tiefe Leuchtkraft.
Angesichts der Anzahl und der Qualität der Bilder stellt sich sehr wohl auch die Frage der Finanzierung der Kunstwerke. Hier muss erwähnt werden, dass es sich bis auf die 3 Bilder im Eingangsbereich eigentlich um Leihgaben handelt, die extra für dieses Gebäude angefertigt wurden und die „Entschädigungen“ lediglich in Form der Materialkosten von der öffentlichen Hand geleistet wurden.
Somit darf man auch von einem Glücksfall sprechen, dass die Kunst im Sozialzentrum
(das gilt auch für alle anderen Kunstbeiträge) einen großen ideellen Wert in sich birgt, dem man mit der nötigen Achtung gegenüberstehen sollte.
Text: Wolfgang Schwaiger. Fotos: Tim Hippmann